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Geschichte

Das Landhaus als Sitz des Stadtmuseums

KI generiert: Das Bild zeigt ein großes, historisches Gebäude mit einem roten Dach und zahlreichen Fenstern. Vor dem Gebäude befinden sich Büsche und eine kleine Mauer.Foto: © David Brandt

Das Stadtmuseum befindet sich nur wenige Meter von der Dresdner Frauenkirche entfernt im Landhaus. Das Gebäude entstand nach einem Entwurf des sächsischen Hofbaumeisters Friedrich August Krubsacius (1718 – 1789) zwischen 1770 und 1775 als Land- und Steuerhaus für die sächsischen Stände. Es zeichnet sich durch die Kombination von Stilelementen des Spätbarocks, Rokoko und – erstmalig in Dresden – des Frühklassizismus aus. Nach Einführung der ersten sächsischen Verfassung von 1831, die den Übergang des Königreichs Sachsen zur konstitutionellen Monarchie markierte, trat hier 1833 / 34 der neue Landtag.

Anfang des 20. Jahrhunderts wurde das Landhaus zum staatlichen Verwaltungssitz umgebaut und um einen westlichen Seitenflügel erweitert. Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg ging das Ruinengrundstück in städtische Hand über. 1952 / 53 wurde der westliche Seitenflügel wiederaufgebaut und als Schule und Kindergarten genutzt. 1961 beschloss der Rat der Stadt den Wiederaufbau des Hauptgebäudes. Die äußere Fassade wurde wiederhergestellt und die eindrucksvolle Treppenhausanlage erfuhr eine detailgetreue Rekonstruktion. Am 6. Januar 1966 wurde das wieder errichtete Gebäude dem »Institut und Museum für Geschichte der Stadt Dresden« übergeben.

SMD Ph 2020 00914.08 94Wiederaufbau des Landhauses, VEB Dresdenprojekt Bildstelle, Dresden, 1960er Jahre, unbekannter Fotograf | Foto: © Museen der Stadt Dresden, Stadtmuseum Dresden
SMD Ph 2020 00914.14 94Wiederaufbau des Landhauses, VEB Dresdenprojekt Bildstelle, Dresden, 1960er Jahre, unbekannter Fotograf | Foto: © Museen der Stadt Dresden, Stadtmuseum Dresden

Von 2003 bis 2006 wurde das Landhaus umgebaut. An der Stelle des in den 1960er Jahren nicht wieder aufgebauten östlichen Seitenflügels errichteten die Architekten eine moderne Fluchttreppenkonstruktion. Im Inneren entstanden Ausstellungs- und Funktionsräume für das Stadtmuseum und die Städtische Galerie Dresden. Anlässlich des Jubiläums 800 Jahre Dresden eröffnete das Stadtmuseum 2006 seine ständige Ausstellung zur Stadtgeschichte, in der die geschichtliche und gegenwärtige Rolle der Residenz- und Landeshauptstadt Dresden als politisches, wirtschaftliches und kulturelles Zentrum gespiegelt wird.

Zur Geschichte des Stadtmuseums

Das Stadtmuseum Dresden wurde 1891 gegründet. Die Ausstellungsräume befanden sich anfangs im Loßschen Palais in der Kreuzstraße. Die Museumssammlungen umfassten das Ratssilber sowie andere Schätze des Ratsarchivs und die ortsgeschichtliche Sammlung der Stadtbibliothek. Darüber hinaus waren die Bestände des 1869 gegründeten »Vereins für Geschichte und Topographie Dresdens« ein wichtiger Grundstein. Mit dem Ankauf verschiedener Privatsammlungen und durch vielfältiges bürgerliches Engagement wurde die Sammlung beständig erweitert. 

Eng verbunden mit der Gründungsphase war der Ratsarchivar Otto Richter (1852 – 1922), der auch erster Direktor des Stadtmuseums wurde. Nach mehreren Standortwechseln siedelte das Museum 1910 in das Neue Rathaus über, in dem es bis 1945 seine Ausstellungsräume hatte. 

Wegen der Kriegszerstörung des Rathauses war das Stadtmuseum von 1950 bis 1965 im ersten Obergeschoss der Stadthalle am Nordplatz (heute Olbrichtplatz) untergebracht. Es fand 1966 unter dem Namen »Institut und Museum für Geschichte der Stadt Dresden« im wieder aufgebauten Landhaus sein jetziges Domizil und wurde zum Bezirksmuseum mit Vorbildfunktion.

Nach 1989 richtete sich das Museum neu aus und erhielt seinen ursprünglichen Namen zurück. Das Stadtmuseum bewahrt heute einerseits das kulturelle Erbe der Stadt, andererseits will es ein lebendiger Ort für alle Dresdnerinnen und Dresdner sein, an dem sie Geschichte erfahren und Themen der Stadtgesellschaft verhandeln können.

SMD PhG 04083Sammlungen des Stadtmuseums im Loßschen Palais, Dresden, 1904, unbekannter Fotograf | alle Fotos: Museen der Stadt Dresden, Stadtmuseum Dresden
KI generiert: Das Bild zeigt eine Innenansicht eines Raumes im Stadtmuseum Dresden im Jahr 1904. An den Wänden hängen zahlreiche Gemälde und Zeichnungen, während in der Mitte des Raumes Vitrinen mit Exponaten stehen.Sammlungen des Stadtmuseums im Loßschen Palais, Dresden, 1904, unbekannter Fotograf
KI generiert: Das Bild zeigt ein historisches Gebäude in Dresden, welches als königliche Superintendentur genutzt wurde. Im Vordergrund sind einige Menschen und Pferdewägen zu sehen.Die ehem. königl. Superintendentur, Sitz des Stadtmuseums, Dresden, um 1905, unbekannter Fotograf
KI generiert: Das Bild zeigt einen Raum im Stadtmuseum, der Ludwig Richter gewidmet ist. Der Raum ist mit zahlreichen Bildern an den Wänden und einem dekorativen Schreibtisch ausgestattet, daneben steht eine Skulptur auf einem Tisch mit einem Tuch bedeckt.Das Ludwig-Richter-Zimmer in der Bürgerschule, Sitz des Stadtmuseums, Dresden, 1906-1910, Fotograf: Konrad Klemm
KI generiert: Das Bild zeigt den Innenhof eines Museums in Dresden im Jahr 1911. Im Vordergrund sind mehrere Statuen und Vitrinen sowie hängende Flaggen zu sehen.Lichthof des Neuen Rathauses, Dresden, 1911, unbekannter Fotograf
KI generiert: Das Bild zeigt ein großes, historisches Gebäude mit einer prächtigen Fassade und großem Eingangsportal, das über eine breite Treppe erreichbar ist. Vor dem Gebäude befindet sich ein gepflegter Garten mit verschiedenen Pflanzen und Bäumen.Stadthalle am Nordplatz, Dresden, nach 1945, unbekannter Fotograf

Literaturtipp:

  • Stadtmuseum Dresden, Sächsische Landesstelle für Museumswesen (Hrsg.): Das Stadtmuseum Dresden im Landhaus. Dresden 1996, mit Beiträgen von Erika Eschebach, Maike Günther, Friedrich Reichert, Holger Starke, Heidrun Reim und Peter Neukirch.